Workshop Loverboy-Methode

Haben Sie schon beobachtet, dass Leistungen von Mädchen plötzlich absacken und sie 

vermehrt vom Unterricht fernbleiben? Hören sie von anderen Schüler*innen, dass das Mädchen 

einen neuen älteren Freund hat? Gibt es Jungen, die mit älteren Typen befreundet sind, die nicht 

auf Ihre Schule gehen? Lassen sie sich von den Älteren alles sagen und gefallen? Werden die 

Jungen aggressiver, vorlauter, obszöner? Wissen Sie von Drogenschmuggel oder Verkauf bei 

den Jungen? Stellen die Jungen den älteren Kumpels Mädchen aus ihrer Schule vor?

 

All das können Hinweise darauf sein, dass diese Jugendlichen Betroffene von der Loverboy-Methode 

sein können. Auf Grund dieser Tatsache hat der Arbeitskreis Mädchen in den Städten 

Leer und Papenburg und im Landkreis Leer eine Workshopwoche in der Zeit vom 06.11. – 

10.11.2023 zu diesem Thema an den weiterführenden Schulen organisiert.

 

"Liebe ohne Zwang" ist ein Präventionsprojekt vom Netzwerk gegen Menschenhandel e.V. Ziel dieses Projektes ist es, über die Loverboy-Masche aufzuklären und Jugendliche zu stärken, damit sie sich davor schützen 

können. Zu diesem Zweck wurde ein Workshop und entsprechendes Material entwickelt, das 

in Schulen angewendet werden kann. Dabei sollen Jugendliche lernen, die Masche zu erkennen, 

die Psychologie dahinter zu verstehen und sich selbst zu schützen. Durch die aktive 

Auseinandersetzung mit den eigenen Wünschen in einer Liebesbeziehung und Tipps zur 

Stärkung des Selbstbewusstseins der Teilnehmenden, soll sich die Gefahr, selbst zum Opfer zu 

werden, verringern.

 

Der Arbeitskreis Mädchen in den Städten Leer und Papenburg und im 

Landkreis Leer hat dieses Projekt finanziert und daher war die Teilnahme an diesem Workshop für 

die Schulen völlig kostenfrei.  

Folgende Schulen haben teilgenommen: Erich-Kästner-Schule Rhauderfehn, Albrecht-Weinberg Gymnasium Rhauderfehn, Oberschule Weener, Oberschule Uplengen, Teletta-Groß Gymnasium Leer, Oberschule Kloster Barthe Hesel

Hinten: v.l.n.r.:

Laura Lebed, Ellen Schidak, Tomke Hamer, Karin Feierabend, Anika Schönhoff (Referentin "Liebe ohne Zwang"), Praktikantin Ellen ("Liebe ohne Zwang")

Vorne v.l.n.r.: Ann-Kristin Gras, Ulrike Beckmann, Jessica Berndt, Melanie Schröder


Internationaler Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“: Arbeitskreise machen in Leeraner Innenstadt auf Missstände aufmerksam

Wie in jedem Jahr findet am 25. November weltweit der Internationale Gedenk- und Aktionstag gegen Gewalt an Frauen der UNO statt.

An diesem Tag wird seit 1960 der brutalen Ermordung der Schwestern Mirabal durch den dominikanischen Diktator Trujillo gedacht und es werden die Orange Days eingeleitet, die zum 10. Dezember jeden Jahres mit aufmerksamkeitsstarken Aktionen auf Gewalt gegen Frauen hinweisen.

So veranstalteten der „Arbeitskreis Mädchen in den Städten Leer und Papenburg und im Landkreis Leer“ (AKM) mit den verschiedenen Vertreterinnen des „Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen und Kindern im Landkreis Leer“ am Freitag eine Mahnwache in der Mühlenstraße sowie eine Fahrradtour mit Vertreter*innen des Kreistages, Stadtrates, Niedersächsischen Landtages, Bürgermeister Stadt Leer, Leiter der Polizeiinspektion Leer Emden und Kommandeur der Bundeswehr Leer.

An acht Standorten machten die Arbeitskreismitgliederinnen gemeinsam mit den Stadtratsmitglieder*innen sowie den Mitglieder*innen des Soroptimist International Deutschland Club Leer-Papenburg ausgestattet mit orangefarbenen Schirmen, Lampions und Warnwesten auf sich aufmerksam. Dabei hielten die Frauen Plakate mit eingängigen Informationen rund um die Themen Femizid, sexuellem Missbrauch, Zwangsprostitution, Vergewaltigung oder weiblicher Altersarmut hoch. „Wir erhalten heute viel positive Resonanz. Menschen sprechen uns an und teilen uns mit, wie wichtig sie unsere Aktion finden,“ so Jessica Berndt, Sozialarbeiterin im Kinder- und Jugendtreff Moormerlandsiedlung & Jugendförderung der Stadt Leer. „Zu uns sind mehrere Frauen gekommen und haben gefragt, an wen sie sich im Notfall wenden können,“ ergänzt Christa Frigger, Polizeihauptkommissarin der Polizeiinspektion Leer/Emden, ihres Zeichens Beauftrage für Jugendsachen des Präventionsteams.

Zusätzlich traten mit orangenen Warnwesten neben einigen Aktiven des Arbeitskreises auch Bürgermeister Claus-Peter Horst, Polizeidirektor Thomas Memering von der Polizeiinspektion Leer/Emden sowie Oberstarzt Dr. Kai-Siegfried Schlolaut vom Kommando SES in Leer in die Pedale. Rund 30 Radfahrer*innen umrundeten mehrmals den Stadtring und sorgten so für noch mehr Aufmerksamkeit.

Highlight des Nachmittages war der Frauenchor „Malle Diven“, die an jeder Mahnwachstation das Lied „Anonyme Oper“ der Band Pur sangen und vielerorts für Gänsehaut sorgten.

„Wir sind begeistert, wie reibungslos der Nachmittag gelaufen ist und wie positiv Passant*innen auf das Thema reagiert haben“, resümiert Tomke Hamer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Leer. Sie führt fort: „Gewalt gegen Frau geht uns alle an – auch wenn sie hinter verschlossenen Türen geschieht. Die Zahlen zur Häuslichen Gewalt sind nach wie vor erschreckend hoch. Laut BKA wurden im Jahr 2021 143.016 Fälle partnerschaftlicher Gewalt registriert – 113 Frauen haben diese nicht überlebt.“

Hilfe finden Betroffene bei z.B. bei lokalen Anlaufstellen wie BISS-Beratung, Caritas oder Diakonie sowie rund um die Uhr über die bundesweite Hotline des Hilfetelefons 08000 116 016.